Resilienz – die beste Antwort auf unruhige Zeiten
Neulich war ich auf einem Richtfest in Berlin-Neukölln. Und es war wieder einmal beeindruckend zu sehen, welche planerische, logistische und technische Leistung es ist, ein 40.000 Quadratmeter großes Gebäude zu errichten. Und wie herausfordernd es sein muss, Verantwortung für etwas zu tragen, das dort einmal viele Jahrzehnte lang stehen wird.
Keine Frage, die Branche steht unter Druck: Hohe Zinsen, gestiegene Baukosten, die Energiekrise, eine drohende Rezession. Die Zukunft ist ungewiss, der Krieg in der Ukraine sorgt zudem für Ängste, Investoren reagieren zum Teil sehr zurückhaltend.Und das ist neu. Seit mehr als zwölf Jahren ging es ja kontinuierlich aufwärts. Nach dem Lehmann-Zusammenbruch im Jahr 2008 stiegen vom Jahr 2010 die Immobilienpreise und die Mieten kontinuierlich an, es gab ein Rekord-Jahr nach dem anderen. Immer hieß es: Bald platzt die Blase. Aber sie platzte nicht.
Selbst mit den Corona-Ausgangssperren und dem dadurch erzwungenen Wechsel ins Homeoffice – Sie erinnern sich: Büroimmobilien galten mit einem Mal als risikoreiche Assetklasse – gab es eher ein Innehalten und Umdenken am Markt zu Logistik- und Pflegeimmobilien als einen wirklichen Schock.Der Herbst des Jahres 2022 zeichnet ein neues Bild.
Nach acht Monaten Krieg in der Ukraine blicken viele Menschen voller Sorgen in die Zukunft Deutschlands und Europas. Der heimische Immobilienmarkt reagiert darauf dreigeteilt: Da sind die Pessimisten, die einfach schwarzsehen und nicht mehr kaufen.Da sind die Passiven, die den Markt nur beobachten. Und da sind – ich nenne sie die „Resilienten“. Agil, anpassungsfähig und oft bankenunabhängig reagieren sie auf neue Marktgegebenheiten und passen ihre Strategie dementsprechend an.
Resilienz beschreibt dabei eine ausgeprägt lebensmutige Grundhaltung und ist vermutlich DIE zentrale Eigenschaft, um zuversichtlich und unerschütterlich mit Problemen jeglicher Art umzugehen. Resilienz ist per se immer positiv-zukunftsorientiert, sieht in der Krise von heute die Chance auf den Boom von Morgen.
Übersetzt auf den Immobilienmarkt heißt das: Wir haben vielerorts eine weiter steigende Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen. Fonds, Versicherungen, Family-Offices verfügen nach wie vor über hohe liquide Mittel. Diese Unternehmen erkennen die Nischen und Chancen am Markt und schaffen mit intelligenter Planung die Werte von Morgen.
Vielleicht sind die Zeiten ja doch nicht so schlecht, wie sie scheinen.Apropos Richtfest, Bauen heißt ja auch: Eine Vision in die Tat umsetzen. Etwas schaffen, das weit über das Heute hinausreicht. Und das ist etwas, was mich seit jeher an der Immobilienbranche begeistert: Das Schaffen von beständigen Werten.
Herzlichst,