RHEditorial August 2021

‚Was kann ich für Sie tun?‘

‚Das Bild hängt schief.‘ Beim Versuch, das Bild gerade zu rücken,

wird das ganze Zimmer verwüstet. Der Sketch von Loriot ist ein Stück

Fernsehgeschichte. Loriots eigene Geschichte beginnt in Brandenburg an

der Havel, dort wurde er als Vicco von Bülow geboren – und der

Humorist ist nicht das einzig Gute aus dieser Stadt.

Brandenburg an der Havel hat es mir angetan. Die Stadt ist nur gut

eine halbe Stunde mit der Regionalbahn vom Kurfürstendamm entfernt,

doch gefühlt befindet man sich in einer anderen Welt, vor allem beim

Thema Bauvorhaben. Oder sagen wir so: 

In Brandenburg wird einem vor Augen geführt, was in Berlin alles schief

hängt. 

Es ist die Offenheit, die mich in der Havelstadt beeindruckt. Vor allem

auch, wie aufgeschlossen Verwaltung und Behörden denjenigen gegenüber

sind, die die Stadt verschönern und neuen Wohnraum schaffen wollen.

Während wir in Berlin gewohnt sind, uns vor Behörden oft als reine

Bittsteller zu fühlen, Ämter-Telefone immer ins Leere klingeln und

jedwedes Anliegen – und sei es noch so zukunftsweisend – mit einer

Mischung aus Patzig- und Gleichgültigkeit abgeblockt wird, hört man in

Brandenburg erstmal zu. 

Freundliche und kompetente Behörden-Mitarbeiter gehen nach zweimaligem

Klingeln mit klarer Stimme ans Telefon, lassen den Anrufer spüren, dass

es ihr Auftrag ist, die Stadt noch lebenswerter zu machen – und dass

auch sie Interesse daran haben, etwas Neues zu erschaffen und nicht zu

verhindern. Wenn sie überzeugt sind, werden Verwaltungsvorgänge auch

zügig bearbeitet, erledigt – und der Bau kann beginnen. 

‚Wir freuen uns doch, wenn Menschen in Brandenburg investieren wollen!‘

hörte ich, als ich verwundert fragte, warum das alles so reibungslos

geht.

Und, wohin führt das alles?  

Nun, es führt dahin, dass mit uns auch immer mehr andere Investoren das

Geld in die Verschönerung Brandenburgs investieren – und eben nicht

nur darin: 

Anfang des Jahres hat das Auswärtige Amt eine Zweigstelle in

Brandenburg eröffnet, mittelfristig soll das Behörden-Team auf mehr

als 1000 Mitarbeiter anwachsen. Mit anderen Worten: Umsichtige und

effiziente Stadtplanung schafft nicht nur Wohnraum, sondern auch

Arbeitsplätze – und damit Lebensqualität. 

Und kehrt man nachmittags, nach einem guten und erfolgreichen Tag in

Brandenburg in die Hauptstadt zurück, träumt man davon, dass

irgendwann jemand auf einer Berliner Baubehörde den Hörer abnimmt und

fragt:

‚Was kann ich für Sie tun?‘

In diesem Sinne grüßt Sie herzlich,,

Ernst-M. Ehrenkönig
CEO/ Managing Partner

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