RHEditorial Juni 2022
Sommer
Der Sommer ist da, die beste Zeit, um zu reisen, um vertraute Orte und geliebte Menschen wiederzusehen, Neues zu entdecken oder einfach nur unterwegs zu sein.Tatsächlich reflektiert kaum etwas so sehr das eigene Selbst wie Begegnungen mit Menschen aus anderen Ländern.
Ich erinnere mich: Mit 18 ging es mit der Schule nach Israel. Zwei Wochen haben wir in einem Kibbuz an der nördlichen Grenze zum Libanon gearbeitet, sind morgens um sechs Uhr mit dem Trecker auf die Baumwollfelder und haben abends noch eine Schicht in einer Fabrik eingelegt. Gelegentlich gab es Probealarm wegen möglicher Raketenangriffe von den Golanhöhen. Danach ging es mit mit dem Bus zwei Wochen lang von Nord nach Süd durch ein Land voller Kontraste. Yad Vashem in Jerusalem liess uns eine Ahnung von dem bekommen, was gerade einmal eine Generation hinter uns lag. Wir wunderten uns: Als junge Menschen aus Deutschland erlebten wir statt Ablehnung immer großes Interesse. Leicht wurde die Seele beim Schnorcheln im Roten Meer, der Zauber der Unterwasserwelt bildete so den Abschluss einer ganz besonderen Erfahrung.
„Das Reisen lehrt Toleranz“ hat der britische Premierminister Benjamin Disraeli vor rund 150 Jahren gesagt und so können wir uns angesichts voller Flughäfen, Bahnhöfe und Autobahnen gleich zu Beginn einmal in Gelassenheit üben. Seien wir dankbar, es gibt genug Menschen, für die Reisen gerade etwas ganz anderes bedeutet. Ich wünsche Ihnen allen eine wunderbare Zeit, ganz wenig Reisestress – und dafür ganz viel Strahlen in den Gesichtern Ihrer Gastgeber.
Herzlich Ihr
Ernst-M. Ehrenkönig
CEO/ Managing Partner