ZEIT FÜR MUT UND AUFBRUCH

Der vergangene Wahlsonntag war ein besonderer Tag.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren hatte ich mich selbst wieder auf den Weg ins Wahllokal gemacht, statt wie bisher per Briefwahl abzustimmen. Und ich war einer von vielen: Die Wahlbeteiligung war hoch, man konnte den Menschen ansehen, dass sie wussten, wie entscheidend dieser 23. Februar 2025 sein kann. 

Nach zwei Jahrzehnten des Stillstands, in denen sich lähmender, politischer Mehltau über das ganze Land gelegt hatte, und nach drei Jahren Ampelstreit war diese Wahl für sich bereits ein Fest für die Demokratie – ganz unabhängig vom Ergebnis. Mit diesem Tag begann auch eine neue politische Ära, eine Zeitenwende, die so wichtige Fragen stellt:  

Wird es dem künftigen Bundeskanzler Friedrich Merz gelingen, eine Regierung zu bilden, mit der drängenden Probleme des Landes angepackt und den Menschen wieder Mut gemacht wird ?

Will und kann diese Regierung die Wirtschaft wieder in Schwung bringen und die illegale Migration mit explodierenden Sozialausgaben und steigender Kriminalität unter Kontrolle bekommen? 

Wird sie es schaffen, eine wuchernde Bürokratie zurückzudrängen und das ungebremste Wachstum der öffentlichen Verwaltung zu stoppen? 

Wird sie das Schutzversprechen des Staates einlösen und damit für mehr innere und äußere Sicherheit in einer sich schnell verändernden Welt sorgen?

Absichtserklärungen werden nicht helfen. Es braucht ein neues Mindset, nicht nur in der Führung des Landes, sondern bei uns allen – zu lange haben wir uns zurückgelehnt und dem wilden Treiben auf der politischen Bühne lediglich kopfschüttelnd zugeschaut. Anstelle von Staatsgläubigkeit und Moralisierung heißt es jetzt mehr Eigenverantwortung, mehr Leistungsbereitschaft und mehr Mut jedes Einzelnen, seinen Beitrag für einen Aufbruch des Landes zu leisten. Wenn das gelingt, dann wird auch Deutschlands Stimme in Europa und der Welt wieder Gewicht bekommen, dann können wir wieder stolz sein auf dieses Land.

Ich spreche oft mit Menschen, die bitter enttäuscht sind von der Politik der letzten zehn Jahre, von kompetenzlosen Politikern, die moralisieren aber selbst verantwortungslos handeln. Die ihr Amt als eine Art Selbstbedienungsladen sehen und Deutschland mit Ideologiepolitik an den Rand des Abgrunds manövriert haben.  Viele haben das Vertrauen verloren – und das aus gutem Grund.

Doch so berechtigt diese Enttäuschung auch ist, ohne einen Vertrauensvorschuss in die neue Führung wird es auch diesmal nicht gehen. Vielleicht ist genau das die entscheidende Frage zu Beginn der neuen politischen Ära: Können wir wieder lernen zu vertrauen? Nicht blind, nicht naiv, sondern aktiv, kritisch, wachsam und mit Zuversicht?

Deutschland hat schon oft bewiesen, dass es Krisen überwinden und neu aufblühen kann. Die Weichen sind gestellt – jetzt liegt es an uns allen, diesen Weg nicht nur mitzugehen, sondern ihn mitzugestalten. 

Herzlich Ihr

Ernst-M. Ehrenkönig · CEO & Managing Partner

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