Ambition
Die Klugheit des Fuchses bestehe zu 50 % aus der Dummheit der Hühner, las ich neulich, als ich darüber nachdachte, warum in einer selbstverschuldeten Energiemangellage die CO2 freien Kernkraftwerke abgeschaltet wurden und Deutschland damit endgültig zum Importland von Strom aus den Kernkraftwerken der Nachbarländer wurde.
Da haben wir sie, die angeblich „alternativlose“ Energiewende, gleich neben der Öffnung der Grenzen für eine unkontrollierte Migration und anstelle einer umfassenden Strukturreform, die unser Land leistungsfähiger gemacht hätte.
Denn mittlerweile würgt ein aufgeblähter Staatsapparat begleitet von Inflation, Fachkräftemangel, Deindustrialisierung, ausufernder Bürokratie, Planwirtschaft und stetig wachsender Steuerlast die deutsche Wirtschaft nach und nach ab. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Unternehmenspleiten rapide an.
Unter der scheinbar noch reichen Oberfläche unseres Landes, die Millionen von Menschen weltweit in Flugzeuge und Boote in Richtung Asylbewerbung steigen lässt, wird kräftig verarmt, rund ein Drittel der Menschen in Deutschland zählen mittlerweile zur Unterschicht.
Der Leistungsgedanke gerät mehr und mehr in den Hintergrund und während jeder Vierte Grundschulabsolvent die Mindestanforderungen nicht mehr erfüllt, werden bei den Bundesjugendspielen Maßband und Stoppuhr abgeschafft. Gleichheit ist die neue Gerechtigkeit und anstrengungslos geht es doch auch, ist hier die zweifelhafte Botschaft. Nicht ungefährlich für die junge Generation, weil in einer sich schnell verändernden Welt voller gewaltiger, technologischer Umbrüche das Fehlen von Leistungsorientierung einen schnell zum Verlierer werden lässt.
Die geschilderte Entwicklung erscheint heute ohne die Meinungsmacht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht mehr vorstellbar. Per Zwangsgebühr finanziert, gesetzlich zur Ausgewogenheit verpflichtet und mit dem Auftrag, die freie Meinungsbildung zu gewähleisten, erhält der Bürger einen politisch einseitigen Haltungsjournalismus, der sich seine Überzeugungen in sogenannten Meinungsumfragen auch gerne mal von den eigenen Mitarbeitern bestätigen lässt. Tatsächlich gelingt es Funk, Fernsehen und einem Großteil der Presse täglich, die Aufmerksamkeit von den Mißständen im eigenen Land immer wieder auf etwas anderes, meint auf die Rettung des Weltklimas zu lenken. Hier sind wir die Guten und der Rest muss mitziehen, heisst es mit dem erhobenen Zeigefinger, der aber nicht der Regierung, sondern der Bevölkerung gilt. Und da ist er wieder, dieser Deutsche Hochmut, sagen inzwischen nicht wenige unserer europäischen Nachbarn dazu.
Wenn es aber Ziel grüner Politik ist, unser Land in eine Degrowth-Gesellschaft, eine Gesellschaft des Verzichtes, umzubauen, können wir dem entgegentreten. Denn diese Vision kann in einer globalen Welt nicht funktionieren. Mit 83 Millionen Menschen in Deutschland bilden wir gerade einmal 1 Prozent der Weltbevölkerung und von der dürfte ein Großteil der 4 Milliarden Menschen in China, Indien und Afrika ganz andere Pläne haben. In unserem vermessenen Bestreben, das Weltklima im Alleingang zu retten, nehmen wir uns letztlich die Mittel und jede Handlungsfähigkeit, die Dinge wirklich langfristig beeinflussen zu können.
Zumal wir es auch besser wissen müssten: Negatives Wirtschaftswachstum trifft vor allem und immer die Ärmsten. Nirgendwo auf der Erde gibt ein funktionierendes Sozialsystem ohne Wohlstand. Ohne Wohlstand gibt es auch keinen Umweltschutz. Und mit Planwirtschaft hat es bislang kein Land der Erde zu Wohlstand gebracht. Wohlstand gibt es immer nur mit Leistung. Leistung aber braucht Ambition, also das Streben nach Höherem. Um das zu fördern sollte die Politik die Rahmenbedingungen setzen, gelebt aber wird es im Elternhaus und der Familie, in den Schulen, Universitäten und Betrieben, und letztlich durch jeden einzelnen von uns.
In diesem Sinne
Ernst-M. Ehrenkönig / CEO & Managing Partner