RHEditorial August 2022
Mut ist der Aufruf der Stunde
Im heißen Sommer 2022 gehen Angst und Selbstzweifel durchs Land:
Ein brutaler Angriffskrieg in Europa führt uns vor Augen, dass wir in Wohlstandsdeutschland jahrelang mit etlichen Problemen beschäftigt waren, die wohl keine echten Probleme sind.
Bequem geworden diskutierten wir Kulturkämpfe um Gender Studies und Cancel Culture, Verschwörungstheorien erlebten einen wahren Boom,und gleichzeitig wuchs der Glaube an einen starken Staat, der uns mehr und mehr Eigenverantwortung abnimmt und dessen Mittel unerschöpflich sind. Versorgungsmentalität machte sich breit.Mit einem Mal aber wird es auch für uns ernst:Jahrelange Staatsverschuldung, die maßlose Finanzierung sozialer Geschenke und eine fehlgeleitete Energiepolitik gefährden unseren über Jahrzehnte geschaffenen Wohlstand.
Flüchtlingswellen aus anderen Ländern können wir kaum mehr bewältigen;die Integration so vieler Menschen gelingt nicht oder nur teilweise.Unsere Energieversorgung haben wir einem großen Land überlassen, das von einer unberechenbaren, menschenverachtenden Verbrecherbande regiert wird.Die uns jederzeit das Gas abdrehen könnte.
Zur gleichen Zeit haben, befeuert von Politik und zwangsgebührenfinanzierten Medien, im eigenen Land Ideologie und Verbotskultur, Forderungen nach Haltung und Verzicht wahren Propagandacharakter angenommen.So überbieten sich die Genannten täglich mit Warnungen, sprechen von großen Bedrohungen, mahnen uns zum Verzicht, den sie selbst recht selten üben, und stimmen uns so mit ernsten Gesichtern auf schwere Zeiten ein:
Auf den Sommer, weil er zu heiß wird. Auf den Herbst, der die nächste Coronawelle anrollen lässt.Auf den Winter, in dem es dunkel und kalt wird.Und sicher bald auf ein Frühjahr mit Überschwemmungen und anderen Katastrophen.Dabei waren die meisten Zeiten ja irgendwie immer schwer.Aber zu keiner Zeit ist die Angst ein guter Begleiter gewesen.
„Ich hatte mein ganzes Leben viele Probleme und Sorgen. Die meisten von ihnen sind aber niemals eingetreten“, hat Mark Twain einmal gesagt.
Betrachten wir mit diesem Gedanken alles einmal von einer höherer Warte, werden wir womöglich feststellen: Bildung, Wissen, Fleiß und Zielstrebigkeit haben unser Land stark gemacht. Was wir uns über Jahrzehnte erarbeitet haben und was wir heute sind, das ist nicht wenig. Wir sind Teil einer Gemeinschaft befreundeter, hochentwickelter Staaten geworden, die demokratisch, technologisch und gesellschaftlich Maßstäbe setzt, die Lüge und Angriffskriege verachtet, die Schwächeren hilft, anstatt sie zu überfallen, die bereit ist, gemeinsame Werte zu verteidigen, die für Anstand und Aufrichtigkeit steht, die respektvoll und achtsam mit der Natur und ihren Ressourcen umgeht, die nach vorn schaut und optimistisch in die Zukunft blickt – mit dem festen Willen, jeden Tag eine noch bessere Welt zu schaffen.
Das alles braucht Mut. Zum Beispiel den Mut, für uns selbst einzustehen. Den Mut, sich nicht beirren zu lassen. Den Mut, Ideologien und deren Protagonisten zu widerstehen und sich wieder des eigenen Verstandes zu bedienen. Den Mut, aus dem eigenen Schatten zu treten und wieder Verantwortung zu übernehmen. So kann Deutschland erneut gelingen und genau so können wir den Aufbruch aus unserer eigenen Verzagtheit wagen, mit klarem Verstand und Kreativität, begleitet von kritischer Wissenschaft und Forschung und mit ganz viel Lust auf Innovation und Erfolg.
In diesem Sinne grüßt Sie herzlich Ihr
Ernst-M. Ehrenkönig
CEO/ Managing Partner